Das Abitur in der Abendschule nachholen

Jetzt das Abitur nachholen

Wie willst du dein Abitur nachholen
Wo willst du dein Abitur nachholen

Über den zweiten Bildungsweg hast du heute diverse Möglichkeiten, dein Abitur nachzuholen. Eine dieser Möglichkeiten ist die Abendschule. Hier besuchst du das Abendgymnasium abends nach der Arbeit. Diese Möglichkeit ist somit vor allem an Berufstätige gerichtete, die neben dem Job ihr Abitur nachholen möchten. Eine Berufstätigkeit ist aber kein Muss für den Besuch der Abendschule.


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Was ist die Abendschule?

Die Abendschule ist Teil des öffentlichen Bildungssystems und gliedert sich wie auch die übliche Vollzeit-Schule in eine Abendhauptschule, eine Abendrealschule und ein Abendgymnasium. Sie sind gedacht, um die jeweiligen Schulabschlüsse dieser Schulformen nachholen zu können. Wenn du dein Abitur an der Abendschule nachholen willst, dann besucht du das Abendgymnasium.

Welche Vorteile bietet das Abendgymnasium?

Der wesentliche Vorteil des Abendgymnasiums ist, dass du hier auch neben dem Beruf dein Abitur nachholen kannst. Der Unterricht findet abends nach den üblichen Berufszeiten statt. Zudem sind die Abendgymnasien in den meisten Fällen Teil des staatlichen Bildungssystems – mit der Ausnahme Baden-Württemberg und Bayern, wo es allenfalls noch vereinzelt öffentliche Abendgymnasien gibt – und damit kostenlos. Du musst somit zum Beispiel keine Gebühren für den Besuch zahlen.

Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Die Voraussetzungen für den Besuch eines Abendgymnasiums unterscheiden sich zwischen den einzelnen Bundesländern leicht. Oft gibt es ein Mindestalter von 18 oder 19 Jahren, das erfüllt sein muss. Zudem solltest du einen Haupt- oder Realschulabschluss mitbringen sowie eine Berufsausbildung abgeschlossen haben. Alternativ ist auch eine mindestens dreijährige Berufspraxis als Nachweis möglich. In manchen Bundesländern werden weniger Anforderungen gestellt.

  • Mind. 18 Jahre alt
  • Haupt- oder Realschulabschluss
  • und/oder eine abgeschlossene Berufsausbildung
  • Alternativ Berufserfahrung

Wesentlich entscheidender sind deine persönlichen Voraussetzungen. Abends die Schulbank zu drücken, wenn andere den Feierabend genießen, erfordert nämlich ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Neben dem Unterrichtsbesuch musst du auch noch Zeit für Hausaufgaben und Prüfungsvorbereitungen einplanen. Dein Wille, das Abitur wirklich zu erreichen, ist somit gefordert. Familie und Freunde müssen in dieser Zeit ein Stück weit zurückstehen.

Ein Schulwechsel ist – bei Umzug oder Unzufriedenheit – möglich, jeweils zu Beginn eines Schuljahres oder Schulhalbjahres (Semesterbeginn). Bei wichtigen Gründen kannst du den Besuch des Abendgymnasiums bis zu zwei Jahre pausieren, ohne dass du wieder von Neuem anfangen musst.

Wie und wo melde ich mich an?

Für die Anmeldung wendest du dich am besten an die Abendschule, die du besuchen möchtest. Mit den dort Verantwortlichen führst du dann ein Aufnahmegespräch. Du solltest dabei beachten, dass es Anmeldefristen gibt. Erkundige dich an der Schule, wie diese Fristen liegen. Zu dem Aufnahmegespräch solltest du das Anmeldeformular – steht unter anderem meist im Internet zur Verfügung – und die geforderten Unterlagen mitbringen. Zu den geforderten Unterlagen zählt ein Lebenslauf (tabellarisch), ein Lichtbild, das Abschlusszeugnis der zuletzt besuchten (allgemeinbildenden) Schule, Nachweis der Berufsausbildung oder Berufstätigkeit (falls vorhanden) sowie eine Kopie des Personalausweises.

Wie ist das Abendgymnasium organisiert?

Die Abendschulen sind sehr ähnlich zu den „normalen“ Schulen organisiert – nur mit anderen Unterrichtszeiten. Da vor allem Berufstätige mit dem Abendgymnasium angesprochen werden, liegt der Unterricht abends in der Regel zwischen 17 Uhr und 21:30 Uhr an zwei bis drei Tagen die Woche. Die Schüler werden in Klassen zusammengefasst. Diese sind meist kleiner als an üblichen Schulen, selten mehr als 20 Schüler pro Klasse. Für den Unterricht hast du Anwesenheitspflicht. Schulferien gelten auch für das Abendgymnasium.

UnterrichtszeitenAbends in der Regel zwischen 17 Uhr und 21:30 Uhr an zwei bis drei Tagen die Woche

In einigen Abendgymnasien ist es möglich, auch vormittags Unterricht zu besuchen. Sofern es überhaupt diese Möglichkeit gibt, musst du unter eine Härtefallregelung fallen, um Vormittagskurse besuchen zu dürfen. Das ist zum Beispiel bei einem Elternteil der Fall, dessen Kind/er Kindergarten oder Schule besuchen. Auch wenn du jemanden pflegst, der im gleichen Haushalt wohnt oder du einen Beruf ausübst, bei dem die Arbeitszeiten für gewöhnlich einen Abendunterricht unmöglich machen, kannst du den Vormittagsunterricht besuchen.

Wie lange dauert es bis zum Abitur?

Wie lange du das Abendgymnasium besuchen musst, hängt von der Schule und deinem bisherigen Schulabschluss ab. Hast du einen Realschulabschluss oder einen vergleichbaren Abschluss (beispielsweise nach Klasse 10 des Gymnasiums), musst du zweieinhalb bis dreieinhalb Jahre (fünf bis sieben Semester) die Abendschule besuchen. Hast du einen Hauptschulabschluss, dauert es oft ein bisschen länger bis zum Abitur und du musst bis zu vier Jahre auf die Abendschule.

HauptschulabschlussBis zu 4 Jahre
RealschulabschlussZweieinhalb bis dreieinhalb Jahre

Tipp! Im Fernstudium kannst du dein Abitur in einem Jahr machen!

Dabei gliedert sich das Abendgymnasium zeitlich und organisatorisch in drei Phasen. Zum ersten gibt es den Vorkurs über ein halbes bis zu einem Jahr. Wenn du bereits länger aus der Schule raus bist, solltest du diesen Kurs besuchen, wenn du einen Hauptschulabschluss hast, musst du den Vorkurs besuchen.

Für andere ist er nicht verpflichtend. Es folgt die einjährige Einführungsphase – sie entspricht der Klasse 11. Danach gibt es die zweijährige Qualifizierungsphase, die im Kurssystem der Klassen 12 und 13 unterrichtet werden. Hier wählst du unter anderem die Leistungskurse, in denen du auch das Abitur ablegen willst. Am Ende folgen die Abiturprüfungen – schriftlich und mündlich.

Welche Finanzierungsmöglichkeiten habe ich?

Der Besuch des Abendgymnasiums kostet keine Gebühren, Unterrichtsmaterialien und Fahrten verursachen aber Kosten. Diese Kosten kannst du meist von der Steuer absetzen. Weiterhin besteht gegebenenfalls die Möglichkeit, dir die Ausbildung über einen Bildungsgutschein der Bundesagentur der Arbeit finanzieren zu lassen. Dafür musst du nicht arbeitslos oder arbeitssuchend sein. In bestimmten Fällen kommt auch BAföG oder ein Stipendium in Betracht. Als Berufstätiger hast du in der Regel keinen BAföG-Anspruch.


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